Blauer Lemberger echt erfolgreich seit dem 18. Jahrhundert

Seit Jahren ist bei der Rebsorte „Blauer Lemberger“ eine stetige, allmähliche Zunahme der Anbaufläche erkennbar. In guten Lagen liefert die württembergische Spezialität echte Spitzenweine.

Geschichte der Rebsorte „Blauer Lemberger“

Die als „Blauer Limberger“ klassifizierte Rebsorte wird bei deutschen Weinen aus dieser Rebsorte synonym auch „Blaufränkisch“ oder „Lemberger“ bezeichnet. Ihren Ursprung hat diese spätreifende Traube in den Weingärten, die am unteren Lauf der Donau liegen. Die Existenz der Rebsorte „Blauer Lemberger“ kann für die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts in Österreich belegt werden. Auch heute wird die Rebsorte noch in der Nähe von Wien und im Burgenland unter dem Namen „Blaufränkisch“ angebaut. Ein weiteres Anbaugebiet befindet sich in Ungarn, wo die Rebsorte als Kékfrankos bekannt ist.

Blauer Lemberger Rotwein Deutschland

Eine „Weinverbesserungsgesellschaft“ wurde im 19. Jahrhundert damit betraut, die Verbreitung bester Rebsorten wie dem Lemberger im Königreich Württemberg zu fördern. Den Württemberger Lemberger schätzten sowohl Napoleon als auch Fürst Bismarck und der erste Bundespräsident Theodor Heuss als Haustrunk.

Anforderungen der Rebsorte an den Anbau

Da die Reben früh austreiben und spät reifen, bevorzugt die Lemberger Traube ein warmes Klima sowie windgeschützte Standorte. An die Lage stellt der „Blaue Lemberger“ höchste Ansprüche. Auch an den Boden werden gewisse Ansprüche gestellt. Besonders gut gedeiht die Rebsorte „Blauer Lemberger“ auf fruchtbaren, tiefgründigen Lößlehmböden. Mengenmäßig bringt die Rebe in Deutschland dort mittlere Erträge. In sehr guten Lagen kann die württembergische Rebenspezialität durchaus Spitzenqualitäten erzielen.

Bedeutung der Rebsorte „Blauer Lemberger“

In den vergangenen Jahrzehnten konnte bei der Rebsorte „Blauer Lemberger“ eine allmähliche, stetige Zunahme der Anbauflächen beobachtet werden. In den 1980er Jahren brachte diese Sorte gerade einmal vier- bis fünhundert Hektar Bestockung zustande. Mitte der 19900er Jahre waren es laut Statistik bereits knapp 1.000 Hektar. „Blauer Lemberger“ wird mittlerweile bereits auf zirka 1.800 Hektar Fläche angebaut. Für den Anbau der Rebsorte sind nahezu ausschließlich die Württemberger „Wengertern“ zuständig. In Württemberg erreicht „Blauer Lemberger“ mehr als 14 % der Rebflächenanteile in Deutschland.

Geschmack der Rebsorte

„Blauer Lemberger“ bringt sowohl leichte, fruchtige Weine als auch tannin- und extraktreiche Rotweine in Auslese- und Spätlesequalität hervor. Diese Rotweine aus Deutschland sind meist intensiv schwarzrot in der Farbe. Oftmals zeigen die Weine ein kräftiges bis verhaltenes Aromabild, welches an Süßkirschen, Brombeeren, Sauerkirschen, Johannisbeeren, Holunder, Pflaumen, Stachelbeeren, Bananen, Kakao, grüner Paprika und grüne Bohne erinnert. Je nach Anbauweise zeigen sich Rotweine aus der Rebsorte „Blauer Lemberger“ im Geschmack gerbstoffbetont oder fruchtig.

Die Rotweine aus Deutschland sind langanhaltend im Nachklang. Extrakte, Tannine und eine ausreichende Säurestruktur geben dem feinherben Lemberger Rotweinen eine lange Haltbarkeit. Gelegentlich zeigt sich der Lemberger aber auch mit südländischer Wärme und Charme, sofern er durch den Barrique-Ausbau geprägt wurde. Ambitionierte Winzer bauen die Rebsorte „Blauer Lemberger“ mit Trollinger aus. Eine echte Rarität stellt Lemberger Sekt dar, der ebenfalls auf diese Weise hergestellt werden kann.

Genussvolle Tropfen zu verschiedenen Anlässen

Der leichte, fruchtige Rotwein, der in Deutschland aus der Rebe „Blauer Lemberger“ gekeltert wird, eignet sich sowohl zur Vesper als auch als Begleiter auf der Grill-Party. Zu Grillgerichten, ländlichen Pasteten, schwäbischen Zwiebelrostbraten, kräftig gebratenem Geflügel, Schmorbraten, Lamm, Wild, warmem Roastbeef, Feta-Käse, reifem Bergkäse und fettarmem Blauschimmelkäse passt ein gerbstoffbetonter Lemberger besonders gut.

Excellent und bemerkenswert gut - Rotwein aus Deutschland

Ein guter Tropfen Wein, besonders Rotwein, hat meist eine lange Geschichte hinter sich. Vom Weinglas bis zum Dekantieren, alles muss aufeinander abgestimmt sein. Selbst der Flaschenöffner spielt eine wichtige Rolle.

Rotwein - Gesundheitsfördernd

Zu allen Zeiten der Menschheitsgeschichte hat Wein eine bedeutende Rolle gespielt. Beliebt war er nicht nur wegen des einzigartigen Geschmackserlebnisses, sondern auch wegen seiner medizinischen Wirkung. Gerade dem Rotwein werden auch heute noch positive Auswirkungen auf die Gesundheit nachgesagt – natürlich nur, solange er in Maßen genossen wird. So werden durch den Alkohol Venen und Gefäße geweitet, was sich blutdrucksenkend auswirkt, und das pflanzliche Antioxidant Resveratol soll gar krebsvorbeugend wirken.

Rotwein Anbaugebiete in Deutschland

Lange Zeit galt Deutschland als Land des Weißweines und deutsche Rotweine hatten es nicht leicht, sich gegen italienische und französische Konkurrenten zu behaupten. Nach wie vor werden auch immer noch in erster Linie Weißweinreben gepflegt, auf Rotweinreben entfallen gerade einmal 20% der gesamten Weinanbaufläche. Und von den 13 Weinbaugebieten Deutschlands sind gerade einmal 6 in Verbindung mit Rotwein erwähnenswert: Ahr, Baden, Pfalz, Rheingau, Rheinhessen und Württemberg. Hier geht das Anbaugebiet der Ahr führend voran, hauptsächlich wird Spätburgunder und blauer Portugieser angebaut.

Die verschiedenen Rebsorten des Rotweins

Ob ein farbintensiver, beeriger Dornfelder, der feinfruchtige, helle Trollinger, der dunkle, elegante Spätburgunder oder die fruchtige Müllerrebe – die Entscheidung ist reine Geschmackssache, und alle diese Sorten können im internationalen Vergleich mithalten. Geschmackssache ist aber nicht nur die Wahl der Rebsorte, sondern auch die Frage ob lieblich, halbtrocken oder trocken. Der Unterschied liegt hier in der Menge enthaltenen Restzuckers pro Liter, wobei liebliche Sorten mindestens 18 Gramm bis höchstens 45 Gramm, halbtrockene höchstens 18 Gramm und trockene Weine nur maximal 9 Gramm unvergorenen Zucker pro Liter enthalten dürfen. Deutsche Weine müssen sich einer Qualitätsprüfung unterziehen und nur Abfüllungen, die die strengen Kriterien erfüllen, bekommen das Etikett „Qualitätswein“ mit dem deutschen Qualitätssiegel.

Die Lagerung - ein wichtiger Faktor

Der Genießer wird allerdings nicht nur auf Rebsorte und Güteklasse achten, sondern auch auf die richtige Lagerung der Flaschen. Ausschlaggebend dafür, dass die Qualität während einer längeren Lagerungszeit nicht leidet, sind Temperatur, Lichtverhältnisse und Luftfeuchtigkeit. Die Grundregel lautet: dunkel und kühl. Eine konstante Temperatur von 10°C – 13°C ist ideal. Ist die Temperatur zu hoch, können sich Kohlensäure und Aromastoffe verflüchtigen, ist es zu kalt, setzt sich die Weinsäure in Form von Kristallen am Boden ab. Die Luftfeuchtigkeit liegt idealerweise bei 65% – 70%, ist es zu feucht, kann sich Schimmel bilden, der über den Korken in die Flasche gelangt und den Inhalt ungenießbar macht. Im anderen Fall trocknet der Korken aus und wird porös. Auf jeden Fall sollten die Flaschen immer liegend gelagert werden und nicht in unmittelbarer Nähe von stark riechenden Lebensmitteln oder Chemikalien, da solche Gerüche ebenfalls über den Korken aufgenommen werden können. Aber für einen echten Weinkenner gibt es noch mehr zu beachten. Da geht es zum Beispiel um den richtigen Flaschenöffner, das Dekantieren, das passende Weinglas und die richtige Trinktemperatur, denn alle diese Faktoren nehmen Einfluss auf das Geschmackserlebnis.

Auch die Wahl des Korkenziehers ist wichtig

Inzwischen gibt es schon Flaschen mit Schraubgewinde, die einen herkömmlichen Flaschenöffner überflüssig machen. Ist die Flasche jedoch mit einem Korken verschlossen, sollte ein Flaschenöffner bzw. Korkenzieher mit möglichst großem Gewinde gewählt werden, um zu verhindern, dass Korkenstückchen in die Flasche gelangen. Danach erfolgt das Dekantieren, das heißt das langsame Umfüllen aus der Flasche in eine Karaffe. Dadurch soll bewirkt werden, dass sich Aroma und Bukett voll entfalten können.

Zum Abschluss die passenden Weingläser zum jeweiligen Wein

Einen ähnlichen Zweck wie das Dekantieren erfüllt auch das passende Weinglas. Farblos und klar, um das leuchtende Rot richtig zur Geltung zu bringen, der Rand nicht zu dick, groß und bauchig. So sieht das ideale Rotweinglas aus. Es wird höchsten halb gefüllt, so kann der Duft richtig genossen werden. Ein Kenner wird sein Weinglas auch immer am Stiel anfassen, dadurch verhindert er, dass sich das Glas erwärmt. Leichtere Rotweine sind am besten bei 15 bis 18°, kräftigere bei 17 bis 19°C zu genießen. Dazu einen kräftigen Braten oder Wild, oder eine Käseplatte und der Genuss wird perfekt.

In Deutschland hat jeder Wein etwas Einzigartiges. Bevor man sich eine Flasche Rotwein fürs abendliche Dinner besorgt, sollte man sich gut informieren.