Domina – bemerkenswert gut und noch keine 100 Jahre alt

Die Rebsorte Domina

Als recht herrische Rebsorte kann die Domina charakterisiert werden. In Rotweinen dominiert diese Traube in Geschmack, Farbe und Säure und verdreht so manchem Weinkenner den Kopf. Ihren Namen verdankt die rote Rebe genau dieser Dominanz gegenüber anderen Rebsorten, denn im Lateinischen steht das Wort „Domina“ übersetzt für „die Herrin des Hauses“ oder „die Meisterin“. Eigentlich ist diese rote Rebsorte eine Varietät der edlen „vitis vinifera“ Rebe.

Herkunft der Rebsorte Domina

Im Jahre 1927 wurden die zwei Rebsorten Blauer Spätburgunder und Portugieser im Siebeldinger Institut für Rebenzüchtung Geilweilerdorf gekreuzt. Peter Morio wird als Schöpfer dieser Züchtung genannt. Bereits 1926 experimentierte dieser mit ersten Sämlingen der Rebsorte Domina. 1950 erfolgte eine Nachbehandlung durch Bernhard Husfeld. Trotzdem geriet die Rebsorte in Deutschland erst einmal in Vergessenheit. Nach 1974, als Rotweine aus Deutschland wieder in Mode kamen, wurde diese Rebe als qualitativ hochwertige Rotweinrebe wieder entdeckt. Erst zu diesem Zeitpunkt erfolgte daher auch der Eintrag in die Sortenliste und der Sortenschutz. Als Eltern der Rebsorte Domina wurden mittels DNA-Analyse Portugieser und Blauer Spätburgunder bestätigt.

Domina Rotwein Deutschland

Besonderheiten der Rebsorte Domina

Die Rebsorte Domina gehört zu den qualitativ hochwertigen Sorten und besticht in Ihrer Schlichtheit. Mit der Einfachheit wurde die Rebsorte im Weinbau sehr beliebt, denn die Rebe ist recht unkompliziert und gedeiht selbst auf Böden, die weniger nährstoffreich sind, ohne an Qualität einzubüßen. Die Rebsorte zählt zu den roten Trauben für Rotweine aus Deutschland, die als mittelspät reifend eingestuft wird. Sowohl Wärme als auch Sonne, die die Trauben zu voller Reife begleiten wird, beeinflussen den Status der Reben. Ein sehr starker Wuchs, eine nur mäßige Neigung zur Geiztriebbildung und eine gute Blühfestigkeit sind für die Domina Rebe charakteristisch.

Im Weinbau erleichtert die Weinrebe das Pflanzen, da es sich um zwittrige Pflanzen handelt, so dass nicht weibliche und männliche Reben gepflanzt werden müssen. Die Blüten der Reben sind entsprechend in der Lage eine Selbstbefruchtung vorzunehmen. Widerstand setzt die Domina sowohl Frost als auch Krankheiten entgegen. Mit einer passablen Holzreife zeigt sich die Rebe als sehr robuste Natur, bei der die blauschwarz schimmernden Trauben auffällig sind. Die Trauben schwanken von einer mittleren bis hin zu einer voluminösen Größe. Die Reben sind als sehr dichtbeerig bekannt.

Hauptmerkmale der Rebsorte Domina

Es handelt sich bei der Rebsorte Domina um eine Züchtung, bei der Spätburgunder und Portugieser gekreuzt wurden. Heraus kam eine besonders ertragreiche Rebe, die die Basis für farbintensive, vollmundige Rotweine liefert. Mit der nötigen Zeit zur Reife ergibt sich eine ausgeprägte Struktur, die durch Tiefgang begeistert.

Anbaugebiete für die Rebsorte Domina

Die Rebsorte Domina ist ja noch recht jung. Entsprechend haben sich die Anbauflächen in Deutschland noch nicht stark ausgebreitet. Nur zirka 400 Hektar Anbaufläche bzw. 0,4 Prozent der deutschen Rebflächen werden mit der neu gezüchteten Rebe bepflanzt. Damit stellt Deutschland die Hauptanbaufläche der Rebsorte. Lediglich 0,08 Hektar Anbaufläche für diese Trauben liegen in der Schweiz.

In Franken finden diese Trauben die besten klimatischen und bodentechnischen Bedingungen, welche sich besonders günstig auf ihre Reife und ihr Wachstum auswirken.  An der Ahre nehmen diese Reben ungefähr 10 Hektar Land in Besitz. Im Moselgebiet sind es zirka 6 Hektar. 7 Hektar stellen die Winzer in der Pfalz für den Anbau bereit und in Hessen werden 3 Hektar für die Reben genutzt. In Rheinhessen gedeiht die neue, edle Rebsorte auf ungefähr 20 Hektar Anbaufläche. Die Anbaufläche stieg seit der Einführung dieser Rebsorte in Deutschland immer weiter an, scheint allerdings jetzt ein konstantes Niveau erreicht zu haben.

Geschmack und Ausbau der Reben

Die Rotweine aus Deutschland, die aus Trauben gekeltert werden, werden gerne als Deckweine verwendet, um Weine geringerer Farbintensität zu unterstützen. Diese Trauben zeichnen sich nämlich durch eine sehr dunkle Färbung mit violetten Reflexen aus. In guten Lagen angebauter Rotwein verfügt über einen hohen Gerbstoffgehalt, der eine längere Lagerung nicht nur ermöglicht, sondern erforderlich macht. Einen vollmundigen, runden Geschmack erzielen die Winzer daher mit einer späteren Abfüllung, der häufig in Eichenholzfässern gereiften Rotweine.

Der Wein aus Domina-Trauben verfügt über einen kräftigen Körper, tanninbetonte Aromen und feinrassige Säure. Brombeere, Heidelbeere, Kirsche, Sauerkirsche, Pflaume, Himbeere, getrocknete Früchte sowie Tabak-Aromen bestimmen den Geschmack des Rotweins. Mit den Attributen fein, kräftig, warm, lebendig, angenehm, rauchig und mehrdimensional lassen sich die Eigenschaften dieses Rotweins aus Deutschland am besten umschreiben.

Rotwein aus Domina-Trauben – ein Genuss zu …

Die charaktervollen Rotweine aus Deutschland, die der Domina-Rebe entspringen, begleiten dunkles Fleisch wie Rind oder Wild in Verbindung mit kräftigen, dunklen Saucen. Zum üppigen Festmahl mit Knödeln und Braten, bei dem Kalorien nicht ins Gewicht fallen, ist der Rotwein ebenfalls ein perfekter Begleiter. Der Wein passt sich in seiner mediterranen Art gut an Pasta- und Pizzagerichte an, so dass dieser Rotwein ein echtes „Dolce Vita“ Gefühl entfacht.

Excellent und bemerkenswert gut - Rotwein aus Deutschland

Ein guter Tropfen Wein, besonders Rotwein, hat meist eine lange Geschichte hinter sich. Vom Weinglas bis zum Dekantieren, alles muss aufeinander abgestimmt sein. Selbst der Flaschenöffner spielt eine wichtige Rolle.

Rotwein - Gesundheitsfördernd

Zu allen Zeiten der Menschheitsgeschichte hat Wein eine bedeutende Rolle gespielt. Beliebt war er nicht nur wegen des einzigartigen Geschmackserlebnisses, sondern auch wegen seiner medizinischen Wirkung. Gerade dem Rotwein werden auch heute noch positive Auswirkungen auf die Gesundheit nachgesagt – natürlich nur, solange er in Maßen genossen wird. So werden durch den Alkohol Venen und Gefäße geweitet, was sich blutdrucksenkend auswirkt, und das pflanzliche Antioxidant Resveratol soll gar krebsvorbeugend wirken.

Rotwein Anbaugebiete in Deutschland

Lange Zeit galt Deutschland als Land des Weißweines und deutsche Rotweine hatten es nicht leicht, sich gegen italienische und französische Konkurrenten zu behaupten. Nach wie vor werden auch immer noch in erster Linie Weißweinreben gepflegt, auf Rotweinreben entfallen gerade einmal 20% der gesamten Weinanbaufläche. Und von den 13 Weinbaugebieten Deutschlands sind gerade einmal 6 in Verbindung mit Rotwein erwähnenswert: Ahr, Baden, Pfalz, Rheingau, Rheinhessen und Württemberg. Hier geht das Anbaugebiet der Ahr führend voran, hauptsächlich wird Spätburgunder und blauer Portugieser angebaut.

Die verschiedenen Rebsorten des Rotweins

Ob ein farbintensiver, beeriger Dornfelder, der feinfruchtige, helle Trollinger, der dunkle, elegante Spätburgunder oder die fruchtige Müllerrebe – die Entscheidung ist reine Geschmackssache, und alle diese Sorten können im internationalen Vergleich mithalten. Geschmackssache ist aber nicht nur die Wahl der Rebsorte, sondern auch die Frage ob lieblich, halbtrocken oder trocken. Der Unterschied liegt hier in der Menge enthaltenen Restzuckers pro Liter, wobei liebliche Sorten mindestens 18 Gramm bis höchstens 45 Gramm, halbtrockene höchstens 18 Gramm und trockene Weine nur maximal 9 Gramm unvergorenen Zucker pro Liter enthalten dürfen. Deutsche Weine müssen sich einer Qualitätsprüfung unterziehen und nur Abfüllungen, die die strengen Kriterien erfüllen, bekommen das Etikett „Qualitätswein“ mit dem deutschen Qualitätssiegel.

Die Lagerung - ein wichtiger Faktor

Der Genießer wird allerdings nicht nur auf Rebsorte und Güteklasse achten, sondern auch auf die richtige Lagerung der Flaschen. Ausschlaggebend dafür, dass die Qualität während einer längeren Lagerungszeit nicht leidet, sind Temperatur, Lichtverhältnisse und Luftfeuchtigkeit. Die Grundregel lautet: dunkel und kühl. Eine konstante Temperatur von 10°C – 13°C ist ideal. Ist die Temperatur zu hoch, können sich Kohlensäure und Aromastoffe verflüchtigen, ist es zu kalt, setzt sich die Weinsäure in Form von Kristallen am Boden ab. Die Luftfeuchtigkeit liegt idealerweise bei 65% – 70%, ist es zu feucht, kann sich Schimmel bilden, der über den Korken in die Flasche gelangt und den Inhalt ungenießbar macht. Im anderen Fall trocknet der Korken aus und wird porös. Auf jeden Fall sollten die Flaschen immer liegend gelagert werden und nicht in unmittelbarer Nähe von stark riechenden Lebensmitteln oder Chemikalien, da solche Gerüche ebenfalls über den Korken aufgenommen werden können. Aber für einen echten Weinkenner gibt es noch mehr zu beachten. Da geht es zum Beispiel um den richtigen Flaschenöffner, das Dekantieren, das passende Weinglas und die richtige Trinktemperatur, denn alle diese Faktoren nehmen Einfluss auf das Geschmackserlebnis.

Auch die Wahl des Korkenziehers ist wichtig

Inzwischen gibt es schon Flaschen mit Schraubgewinde, die einen herkömmlichen Flaschenöffner überflüssig machen. Ist die Flasche jedoch mit einem Korken verschlossen, sollte ein Flaschenöffner bzw. Korkenzieher mit möglichst großem Gewinde gewählt werden, um zu verhindern, dass Korkenstückchen in die Flasche gelangen. Danach erfolgt das Dekantieren, das heißt das langsame Umfüllen aus der Flasche in eine Karaffe. Dadurch soll bewirkt werden, dass sich Aroma und Bukett voll entfalten können.

Zum Abschluss die passenden Weingläser zum jeweiligen Wein

Einen ähnlichen Zweck wie das Dekantieren erfüllt auch das passende Weinglas. Farblos und klar, um das leuchtende Rot richtig zur Geltung zu bringen, der Rand nicht zu dick, groß und bauchig. So sieht das ideale Rotweinglas aus. Es wird höchsten halb gefüllt, so kann der Duft richtig genossen werden. Ein Kenner wird sein Weinglas auch immer am Stiel anfassen, dadurch verhindert er, dass sich das Glas erwärmt. Leichtere Rotweine sind am besten bei 15 bis 18°, kräftigere bei 17 bis 19°C zu genießen. Dazu einen kräftigen Braten oder Wild, oder eine Käseplatte und der Genuss wird perfekt.

In Deutschland hat jeder Wein etwas Einzigartiges. Bevor man sich eine Flasche Rotwein fürs abendliche Dinner besorgt, sollte man sich gut informieren.